Bekämpfung des Korallensterbens in Bali

Seit Mitte November haben wir Kontakt zur Stiftung Lestari Biru Livingseas in Padang Bai, Bali

Lestari Biru Livingseas, am besten übersetzt mit “Blaue Nachhaltigkeit” ist eine erst vor kurzem gegründete Organisation, die sich der Rettung von Korallenriffen und dem großen Müll Thema über und unter Wasser angenommen hat.

Claudia Koch, Gruendungsmitglied der Stiftung, ist aktive Tauchlehrerin in Padang Bai und unsere Ansprechpartnerin vor Ort.

Gemeinsam haben sich die handelnden Personen um Lestari Biru Livingseas Gedanken über den Müll gemacht, der im Meer landet, sowie auch über die daraus resultierenden Folgen. “Es vergeht kaum ein Tauchgang, bei dem wir nicht Säcke voller Müll an den Strand zurückbringen, um ihn zu sortieren und ordnungsgemäß zu entsorgen.“

Leon Boey, Gründer der Tauchbasis Livingseas und ebenfalls Gruendungsmitglied der Stiftung, arbeitet bereits seit vielen Jahren am Wiederaufbau von marinen Oekosystemen. Gemeinsam befestigen sie auf toten Korallenfeldern hexagonale Metallstrukturen, an denen junge Hartkorallen auf einer Nährlösung angebracht werden und wieder anwachsen können. Die ersten 1.600 m2 vom gesetzten Ziel 10.000 m2 sind bereits geschafft!

Der Erfolg ist verblüffend:

Faszinierend, nicht wahr?

Nun tritt aktuell auf Bali eine Situation ein, die wir uns niemals hätten vorstellen können. Die Insel, ohnehin schon durch massiven Plastikmüllanfall schwer in Mitleidenschaft gezogen, musste ihre zentrale Haupt-Mülldeponie ersatzlos schließen!!

Für sämtlichen Müll, sei es durch Einheimische oder Touristen erzeugt, oder durch die Meeresströmungen aus Nachbarländern an die Ufer gespült, gibt es ab jetzt kein Entsorgungskonzept mehr. Die kleinen Ortschaften, so wie Padangbai, behelfen sich nun, indem sie Plastikmüll in Säcken verkaufen, verbrennen oder schlicht in der Natur vergraben.

Gemeinsam haben Leon Boey und Claudia & Peter Koch unter anderem darauf reagiert, indem sie in Padangbai einen „Unverpackt“-Laden fuer Einheimische eroeffnet haben.

Außerdem bildet Livingseas.asia in Zusammenarbeit mit der Stiftung Lestari Biru Livingseas junge Einheimische als Tauchguides und als Umweltscouts aus in der Hoffnung, dass diese jungen Menschen das gelernte in die Zivilgesellschaft Balis einbringen und so das Problembewusstsein aller Balinesen stärken..

Es gibt auch bereits einen Plastikmüll Schredder und einen Verbrennungsofen, die aber modernen Anforderungen bei weitem nicht standhalten, und die Arbeitsbedingungen können nur als primitiv bezeichnet werden.

In dieser Situation setzt „EndPlasticsoup“ an. Gemeinsam mit „TechnikohneGrenzen“ (TeoG), wollen wir den Ort Padangbai beispielhaft mit einer zeitgemäßen uns effektiven Recyclinganlage ausstatten.

In einer Sofortmaßnahme haben wir das Personal des Recyclinghofes mit Schutzausrüstungen (Schuhe, Handschuhe, Regencapes, Masken) ausgestattet.

Claudia und die Bürgermeisterin bei der Übergabe der Schutzkleidung an die Arbeitskräfte. Als zweite Maßnahme werden wir leistungsfähige Waschanlage, Schredder und einen Schmelzofen anschaffen, mit deren Hilfe als dem Abfall marktfähige Vorprodukte für die Kunststoff verarbeitenden Betriebe entstehen, die in Indonesien durchaus vorhanden sind. Unsere Hoffnung ist, dass dieser Teil des Recyclings sich selbst tragen kann, vielleicht sogar eines Tages profitabel wird.

Zentrale Ansprechpartnerin ist für alle Aktivitäten Claudia Koch, die wir nach Kräften finanziell und organisatorisch unterstützen. Sowohl die örtliche Bürgermeisterin als auch der gesellschaftlich wichtige Geistliche des Ortes haben ihre volle Unterstützung zugesagt.

TeoG stellt mit Florianus Josopandojo einen Ingenieur, der wegen seiner Zweisprachigkeit ein hervorragender Vermittler sowohl zwischen den Kulturen als auch der neuen Technologien ist. Rotary verfügt auch auf Bali über mehrere Clubs, über die wir das Projekt finanziell fördern, aber auch auf der Insel bekannt machen wollen, verbunden mit der Botschaft: „Es ist möglich. Allein sind wir ein Tropfen, aber gemeinsam sind wir ein Ozean!“

Obwohl auch das Projekt „Wiederaufbau eines marinen Oekosystems“ zweifellos sehr wichtig ist, wollen wir uns wegen der akuten Problematik zunächst auf die Schaffung einer funktionierenden Recyclingkette fokussieren.