Neue WWF Studie zur Plastikvermüllung

50-mal mehr Mikroplastik im Meer drohen in den kommenden 30 Jahren, fast 90% aller marinen Arten sind vermutlich jetzt schon betroffen.

In der Meta-Studie „Impacts of plastic pollution in the oceans on marine species, biodiversity and ecosystems“, die im Auftrag des WWF durch das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung durchgeführt und am 08.02.2022 veröffentlicht wurde, wird dargestellt, dass bei fast 90% aller marinen Arten negative Auswirkungen aufgrund der Vermüllung der Weltmeere durch Plastik auftreten.

Exponentielles Wachstum der Plastikverschmutzung

Das exponentielle Wachstum der Plastikverschmutzung wird weiter zunehmen und es könnten kritische Schwellenwerte an Mikroplastikkonzentrationen erreicht werden, so der WWF.

Diese Werte können erreicht werden, da sich bis 2040 die Kunststoffproduktion voraussichtlich verdoppelt und damit sich die Menge an Makroplastik in den Weltmeeren voraussichtlich vervierfachen wird, so die Forscher. Dieses Makroplastik wird durch Zersetzungsprozesse innerhalb der kommenden 30 Jahre zu in immer kleinere Teile zu Mikroplastik und Nanoplastik verfallen.

Vermutlich 90% aller marinen Arten betroffen

Die Plastikvermüllung der Ozeane durchdringe dabei die gesamte Nahrungskette vom Plankton bis zum Pottwal. Nach aktuellen Schätzungen verschlucken bereits heute 90% aller Seevögel und 52% aller Schildkröten Plastikteile. Insbesondere werden Ökosysteme wie Korallenriffe und Mangrovenwälder durch die Verschmutzung beschädigt, die unverzichtbar für die Erhaltung der Biodiversität und den Schutz von Sturmfluten sind. Bisher wurden nur für wenige Arten die exakten Gefahren von Plastik im Meer erforscht, die Tendenz sei jedoch bedrohlich deutlich: bei nahezu 90% aller marinen Arten, die untersucht wurden, konnten negative Auswirkungen von Plastik festgestellt werden, so das WWF. Schildkröte verwechselt Plastiktüte mit Qualle

Plastikvermüllung der Meere ist nicht umkehrbar

Die Vermüllung der Meere mit Plastik ist nicht umkehrbar, so Heike Vesper, Leiterin des Fachbereiches Meeresschutz beim WWF Deutschland. Gelangt das Plastik einmal in die Ozeane, so kann dieses kaum zurückgeholt werden und wird in Mikroplastik zerfallen. Daher sei die Vermeidung der Plasikmüllverschmutzung deutlich effektiver als die Beseitigung des Plastiks aus den Meeren.

Die Studie zur Auswirkung der Plasikverschmutzung in den Ozeanen und weitere Informationen können der Seite des WWF unter wwf.de/2022/februar/die-plastifizierung-des-ozeans entnommen werden.